03.01.2017 - Sondertraining in Lohof
Visuelle Wahrnehmung und Augentraining mit Dennis Buttler
Bilder und Bericht vom SV Lohof
Wenn der Gegner mit einer Atemi-Technik (Schlagtechnik) angreift, dann nimmt der Ju-Jutsuka das mit seinen Augen wahr. Dann muss er die genaue Richtung und Geschwindigkeit abschätzen und richtig reagieren. Eine große Aufgabe beim Ganzkörpersport. Was die Augen dabei alles leisten, erfuhren die Teilnehmer eines Lehrgangs beim SV Lohhof.
Alex Ecker, seit Herbst Ju-Jutsu-Trainer beim SVL, hatte die Referenten Dennis Buttler aus Freising (www.visual-trainer.de) und Christian Schober (www.kobudo-shop.de) aus Furth eingeladen. Etwa 20 Sportler aus der gesamten Judoabteilung sowie einem befreundeten Verein aus Pfaffenhofen waren gekommen. „Die Augen sind das wichtigste Organ des Körpers, um Informationen wahrzunehmen“, erklärte Buttler. Er beschäftigt sich als Funktionaloptometrist mit dem Training rund um die Augen und hat dafür Schlagpolster mit W-LAN gesteuerten Leuchten und Drucksensoren entwickelt. Unterschiedliche Zeitabfolgen der Lampen und verschiedene Farben bedeuten verschiedene Aufgaben – klingt einfach, ist es aber nicht. Das wurde bei der 90-minütigen Einheit schnell klar.
Noch nicht bei der Aufwärmrunde, bei der die Sportler nur losspurteten und das Licht im Schlagpolster austraten. Als die roten und blauen Schienbeinschoner allerdings ins Spiel kamen, sah es anders aus: Nun galt es für jedes Zweierteam, bei der richtigen Farbe loszulaufen und mit dem richtigen Bein die richtige Lampe mit einer Atemi-Technik auszuschalten. Sehen, überlegen, reagieren – das konnte schon mal dauern. Kaum war die Lampe aus, leuchtete das nächste Licht. Und es wurde immer schwieriger: Nun mussten bei verschiedenen Farben Aufgaben erledigt werden: farbige Säckchen aufsammeln, bestimmte Marker auf dem Boden antippen oder sogenannte „Lupf´mi“-Mützen vom Kopf abziehen – und immer wieder die Lampe austreten – natürlich in einer vorgegebenen Zeit, sonst ging das Licht aus und es drohten Straf-Liegestützen oder ähnliches. Das erhöhte den Stress der Teilnehmer zusätzlich. Es wurden damit unterschiedliche Blickwinkel bei den Aufgaben gewählt und trainiert.
Die Herausforderung machte Spaß, zeigte den Teilnehmern aber auch schnell ihre persönlichen Grenzen auf. Plötzlich lief einer bei der falschen Farbe los, vergaß die Aufgabe oder die Reihenfolge. Und am Ende waren alle nicht nur konditionell geschafft, sondern auch geistig. „Ihr werdet gut schlafen“, kündigte der Referent an. Denn der Körper müsse nun verarbeiten, was die Augen alles geleistet hätten.
Beim SV Lohhof will Alex Ecker öfter etwas andere Trainings auf die Beine stellen. „Ich will über den Tellerrand hinausblicken und damit vor allem verschiedene Trainingsarten sowie -formen den Vereinsmitgliedern näher bringen. Ju-Jutsu ist mehr als nur ein Sport“, sagte Ecker. Denn seine Devise lautet: Die Ju-Jutsuka sollen andere Eindrücke bekommen, die für jeden im Training eine Bereicherung sind. Die Premiere ist gelungen.