2016 - Ein Bayer in Hamburg

Ein kurzer, wochenlanger Reisebericht eines Ju-Jutsuka

von Gunther Unger

2016 Hamburg 050

„Vier Tage pro Woche von Pfaffenhofen nach Hamburg zum arbeiten und das über Wochen hinweg. Da stellte sich schnell die Frage nach der Freizeitgestaltung:

  • Barhocker im Hotel breit sitzen,
  • joggen,
  • ausgedehnte Spaziergänge, oder
  • ähnlich unbefriedigende Aktivitäten.

Zum Glück gibt es Klaus Röhler und seine Connections.
Klaus gab mir den Tipp in Hamburg zu trainieren und ich solle doch mal bei den „Kecksteinern“ anklopfen. - Die Abende konnten verplant werden.

Dank Google war ihr Dojo, bzw. das des Niendorfer Turn- und Sportvereins schnell gefunden und sogar ein akzeptables Hotel in Reichweite. Und das Glück, es hielt an: es gibt Erwachsenengruppen am Montag, Dienstag und Mittwoch. - Voll ausgebucht, also meine Freizeit.

Und die Leute?  - Super nett.

Nur zu sagen ich hätte Anschluss gefunden, würde der offenen und herzlichen Art, wie ich aufgenommen wurde, nicht gerecht werden. Als Budo-Sportler ist man Teil einer Familie, einer vereinsübergreifenden Familie. Und genau das, darf ich seither jede Woche spüren. Danke dafür.

2016 Hamburg 052Aber fangen wir mal am Anfang an:
Die ersten 3 Wochen waren rund um die Pfingstferien und ich erst mal in St. Georg im Hotel untergebracht (nicht St. Pauli, wie man bei dem Schild vermuten könnte). Trotzdem: Was für ein Viertel! Ich hätte jetzt gerne meine Stöcke bei mir.
Dann, endlich, ein Hotelzimmer in Niendorf. Erster Tag, warm, sonnig, der Koffer schwer, die Tasche mit den 2 Laptops um keinen Deut leichter, der Weg von der U-Bahn zum Hotel fast 1 Km und vom Hotel zum Dojo fast 1,5 Km, das Hemd klitschnass, die Hose zu lang, müde und der Rücken tut weh, ääääh !!!

2016 Hamburg 010Eigentlich ein sch... Tag, bis ich das Dojo erreiche. Hier werde ich herzlichst begrüßt und in die Trainingsrunde aufgenommen. Am Montag Training mit Jens, Dienstag mit Arne und Mittwochs mit Fatma. Schweißtreibend ist jedes Training. Ein wenig masochistisch muss man als Ju-Jutsuka schon sein. Vorallem bei Arne fließt der Schweiß ganz besonders, also fließen tut er eigentlich bei mir in seinem Training. Insgesamt zeigt das Training Wirkung: die Kondition wird besser, der Bauch kleiner und der Muskelkater seltener. Ich nehme zudem auch reichlich Anregungen für das eigene Training mit nach Pfaffenhofen.

Das Hilight dann im letzten Training vor den Hamburger Sommerferien. Eine Einheit Frauen-Selbstverteidigung. Mit der Frauenbeauftragten im Deutschen Ju-Jutsu-Verband, DJJV, Fatma Keckstein als Trainerin natürlich ideal besetzt. Die teilnehmenden Damen mussten einzeln an den insgesamt vier bedrohlichen Herren im angrenzenden Wald vorbei. Diese Einheit war auch Teil einer Reportage im Deutschlandfunk zum Thema "Wann ist ein NEIN ein NEIN?".

Zum Schluss möchte ich auf diesem Weg nochmals allen Ju-Jutsuka vom NTSV herzlich für meine Aufnahme in ihrem Kreis danken. (Und Klaus für seinen Tipp.)“

Und jetzt noch ein paar Impressionen zum anklicken: