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Glocknerkönig 2013

Angi und Korbinian am Großglockner

 

Angefangen hat das Ganze an meinem Geburtstag, wo mein Cousin Manuel auch wieder da war und recht gescheit daher geredet hat, dass er nächstes Jahr den Großglockner hinauffährt. Er stellt sich bei Zeiten immer recht sportlich hin, obwohl ich ihn in den letzten Jahren recht wenig trainieren gesehen hab. Er hat mir zwar nicht unterstellt, ich würde es nicht schaffen, aber er hat so getan, dass er in der Familie halt der ultimative Sportler ist und das hat mich genervt.

Der Korbi hat sich dann gedacht, ja, wenn der das kann, kann ich das auch und meldete sich an. Für mich war noch die Frage, ob ich mir das auch antun sollte, weil ich in den beiden Wochenenden davor eigentlich Ligawettkämpfe gehabt hätte. Zu denen ist es aber nicht gekommen, weil es in Nürnberg mit 5 Grad und Regen einfach zu kalt war und in Oberschleißheim (wo am Samstag aus dem Triathlon ein Duathlon gemacht wurde) der Wettkampfbetrieb für die Regionalliga abgesagt wurde (Grund war, dass die Radstrecke extrem überschwemmt war, und die Laufstrecke aufgeweicht).

Also hatte ich mir seit dem Sonntag, wo Oberschleißheim abgesagt wurde, gedacht, eigentlich könnt ich da ja wirklich mitmachen beim Glocknerkönig. Die Anmeldung hatte ich aber verpasst und so musste ich auf meine Nachmeldung warten.

Am Samstag sind wir dann runtergefahren und haben Korbis Startunterlagen abgeholt und ich hab schon immer geschaut, ob ich nicht den Manuel irgendwo rumhampeln sehe. Aber es waren einfach zu viele Leute unterwegs. Nach der Nudelparty sind wir dann in unsere Pension, wo Korbi dem Manuel via Facebook geschrieben hat, ob er denn schon aufgeregt wegen Morgen ist. Vom Manuel ist nur zurück gekommen, ja ich hock gerade bei meinem 4ten isotonischen Sportgetränk (Weizen) und ich geh jetzt gleich ins Bett. Sein Pech sei auch, dass er untrainiert sei wie Sau und dass er auch noch mit dem Mountainbike da hoch fahren wolle. Ja, das sind nicht die besten Voraussetzungen, aber er würde mitfahren.

Am Sonntag in der Früh hab ich mich nachgemeldet und ich hab tatsächlich einen Startplatz bekommen. Es waren doch recht viele, wo ihre Nummern nicht geholt haben (das war mein Glück. Oder eben Pech, wie man es nimmt).

Ich und Korbi haben uns also kurz vor Start relativ weit hinten hingestellt, um dem Geschlage und Gehaue aus dem Weg zu gehen. Und wir haben natürlich beide Ausschau auf Manu gehalten. Gefunden haben wir ihn aber nicht.

Dann ist es losgegangen, um 7 Uhr war Startschuss, ab da hieß es mehr als 2,5 Stund Plagerei für mich. Ich hoffte auf eine Zeit unter 3 Stunden, aber es war schließlich der Glockner, den ich da hoch musste, das waren 27,7 km mit 1690 Höhenmetern, einer durchschnittlichen Steigung von 10 % und einer maximalen Steigung von 12 %. Ziel war das Fuscher Törl auf 2445 Hm. Man kann da noch nicht sagen, dass man den Glockner bezwungen hat, da fehlen noch gut 1300 Höhenmeter (ein Rennen dieser Art würd ich aber auch nicht mitfahren).

Die ersten 10 km waren recht flach und angenehm, da gab es noch keine Höhenmeter zu fahren. Nach Fusch ging es auf zur Mautstation Ferleiten, wo es schon etwas steiler wurde (etwa 5 % Steigung im Schnitt, steht im Internet). Als ich dann an der Mautstation war (ich war da schon fetzenhin), bekam ich Blick auf den nächsten Abschnitt, welcher zu fahren war, und dachte mir nur; ach du Scheiße, was machst du eigentlich hier? Ich bin einfach nicht für den Berg ausgelegt. Aber die ersten 10 km hatte ich ja immerhin schon. Fehlen ja nur noch 17, steil bergauf… Irgendwie bin ich also los gekrochen und insgeheim hatte ich das Ziel 3 Stunden abgeschrieben, ich bin eben einfach gefahren, so gut es ging und mehr wollte ich nicht machen.

Unter der Fahrerei hab ich natürlich wieder geschaut, ob Manu da ist, manchmal gab es solche Momente, wo ich dachte, oh, da ist er ja. Der Jemand hatte dann aber ein Rennrad und kein Mountainbike, also war es doch nicht Manu. Den Blick für die schöne Landschaft hatte ich selten. Nur wenn ich mich ablenken musste, dachte ich mir; jetzt schau ich die Landschaft an, aber das ging nur ein paar Sekunden, dann war ich wieder der Radfahrer.

Ab Kilometer 22 wurde es ganz schön zäh. Ich glaub, das war der Abschnitt als die maximale Steigung mit 12 % dahergeschlichen kam. Ich dachte nur, irgendwie muss ich jetzt ins Ziel, egal wie, noch 6 km, das schaff ich, jetzt bin ich so weit gekommen, das muss jetzt irgendwie gehen.

An den Schildern mit den Kehren waren auch immer Höhenmeterangaben, Höhe ü. d. M. 1899 m, und ich dachte, noch 540 hm. Weitergebissen bis zur nächsten Kehre, noch 1939 hm, noch 505. Weiter zur nächsten Kehre… Als dann das Schild mit 2231 hm auftauchte, es waren noch 210 hm, konnte man schon das Ziel sehen. die nächste Kehre, noch 180 Hm, das Schlimmste war überstanden. Und dann die letzten 500 Meter ins Ziel, es waren Leute da, ich frag mich, wie die da alle hochgekommen sind. Alle haben gefeiert und geschrien, das ist tolles Gefühl. Ich hatte sogar noch Kraft für einen Schlussspurt, was ich zuvor mit 5 kmh gefahren war, bin ich mit 15 kmh gefahren (wäre das toll, könnte ich das auf den ganzen Berg halten). Und dann war es geschafft, über die Ziellinie, ich war so froh, ich hätte fast weinen können. Es gab dann noch eine Finisher-Medaille und im Zielbereich hat mich Korbi abgefangen. Ich war so verwirrt, ich hätte ihn sowieso nicht gefunden. Er war bereits mit 2:09 Stunden im Ziel, da fiel mir ein; ach ja Ziel, meine Stoppuhr. 2:49 Stunden. Mein Rad sagte eine Nettoradzeit von 2:45 Stunden (und so war es auch). Ich konnte es gar nicht richtig fassen, unter 3 Stunden geblieben zu sein.

Oben im Zielbereich gab es Tee und während wir den getrunken haben, haben wir geschaut, ob Manuel irgendwo daher geradelt kommt. Er konnte unmöglich vor Korbi sein, er hätte also zwischen uns sein können, oder etwas nach mir. Nach mir fanden wir ihn jedoch nicht, also wird er wohl zwischen uns gewesen sein.

Wir machten uns nach einer viertel Stunde wieder auf den Rückweg, bevor der Autoverkehr zu stark wird (ab 10:00 Uhr wurden die Straßen wieder geöffnet). Ich rollte also den Berg hinunter, dachte mir nichts dabei, als ich bei KM 25 jemanden sein Rad schieben sah, ein Mountainbike, und da kam es mir wie der Blitz – mein Cousin. Ich schrie nur noch: „Komm auf geht’s“ Der hat mich wie ein Auto angestarrt, der wusste momentan nicht wer ich war. Er rechnete auch nicht damit, mich hier zu finden, da ich ja nicht gesagt habe, dass ich auch mitfahre (ich rechnete bis Sonntagmorgen ja selbst nicht damit).

Ich muss sagen, abgestiegen bin ich kein einziges Mal. Wenn man einmal runter ist vom Radl, steigt man nicht mehr auf. Ich überlegte dann bei der Heimfahrt ständig, ob er es jetzt wirklich war, aber ich war mir sicher. Er musste es gewesen sein.

 

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